Fachverfahren in den Bereichen Einwohnermeldewesen, Standesamt und Liegenschaften betroffen

Oracle hat angekündigt, den Java-Releasezyklus und das dazugehörige Supportmodell in 2019 komplett zu überarbeiten. Danach wird künftig halbjährlich eine neue Version veröffentlicht, der kostenlose Support wird im Anschluss durch einen kostenpflichtigen Support (LTS-Version) über acht Jahre ersetzt. Diese Veränderung betrifft die von der KIV Thüringen vertriebenen Fachverfahren in den Bereichen Einwohnermeldewesen (MESO, GESO, VOIS), Standesamt (AutiSta) und Liegenschaften (GIS GeoMedia SmartClient Kommunal).

Für die Softwarehersteller ergeben sich prinzipiell zwei mögliche Wege:

  1. Umstieg auf eine neue Java-Version alle 6 Monate. Wenn dies gelingt, baut man immer auf die aktuelle und kostenlos unterstützte Version auf. Gleichzeitig stehen dem Projekt dann immer die neuesten Funktions- und Sicherheitsupdates zur Verfügung.
  2. Kauf von kommerziellem Support von Oracle. Dann migrieren Anwender immer von LTS-Version zu LTS-Version, wodurch allerdings jeweils große Versionssprünge notwendig sind. Beispielsweise steht Anfang 2019 der Wechsel von Java 8 auf Java 11 an, und dann 2022 von Java 11 auf Java 17.
    Entscheiden sich Softwarehersteller für den zweiten Weg, fallen Kosten an, die sich nach der Anzahl der eingesetzten Prozessoren bzw. der Anzahl der Benutzer/Clients berechnen. Diese Kosten müssten dann in bestehende Supportverträge übernommen und eingerechnet werden.

Der Softwarehersteller HSH hat sich entschieden, die Softwareprodukte künftig auf Basis der frei verfügbaren Java-Implementierung OpenJDK zu entwickeln, um „die Nutzer ihrer Software nicht in die Situation zu bringen, zukünftig eine kostenpflichtige Java-Implementierung einsetzen zu müssen, um einen längerfristigen und flexiblen Aktualisierungszyklus für die Java-Umgebung zu gewährleisten“.

Auch die Hersteller der Fachverfahren in den Bereichen Standesamt und Liegenschaften wollen einen analogen Weg beschreiben. Eventuell erforderliche Java-Updates werden dann über die Programmupdates der jeweiligen Fachverfahren mit erfolgen. Mit dieser Lösung können Kosten vermieden werden.

Wir werden Sie über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.